Kombi-Bad

Ein Kombi-Bad für Kehl

Wie wird das neue Kombi-Bad auf dem Gelände des Kehler Freibades aussehen – wer wird es bauen? Um diese Fragen zu klären, hat die Stadt einen Wettbewerb ausgelobt. Drei von 13 zum Wettbewerb zugelassene Entwürfe hat die Jury am 2. Juli 2019 ausgezeichnet, zwei mit Anerkennungen bedacht. Fast neun Stunden lang haben sich die sechs Fachpreisrichter, also Architektinnen und Architekten, darunter auch der ehemalige Baubürgermeister Harald Krapp, sowie fünf Sachpreisrichter – Oberbürgermeister Toni Vetrano – und vier Vertreter des Gemeinderats, mit den anonymisierten Arbeiten befasst, die architektonischen Entwürfe analysiert, Stärken und Schwächen gegeneinander abgewogen und engagiert diskutiert, bevor sie ihre Entscheidung getroffen haben. Dabei nahmen Mitglieder der Projektgruppe "Neubau Hallenbad" eine beratende Funktion ein.

Der Entwurf des ersten Preisträgers (23 000 Euro)

AHM Arnke Häntsch Mattmüller Architekten GmbH (Berlin) und Pfrommer + Roeder Landschaftsarchitekten (Stuttgart) haben nach Ansicht des Jury-Vorsitzenden Dr. Eckart Rosenberger, Architekt und Stadtplaner aus Fellbach, einen nachhaltigen, zeitlosen Entwurf abgeliefert, der sich durch eine klare Architektur auszeichne. Mit wenigen architektonischen Mitteln werde ein teils zweigeschossiger Baukörper geschaffen, der durch Kompaktheit und Wirtschaftlichkeit überzeuge. Auch die Anordnung der Schwimmbecken fand die Jury gelungen. Eine Besonderheit des Entwurfs ist auch, dass der historische Kiosk bestehen bleiben soll. Die beiden großen Eichen wollen die Planverfasser erhalten.

Der Entwurf des zweiten Preisträgers (15 000 Euro)

Wie ein eingewehtes Blatt soll das Dach des Hallenbades auf dem Freibadgelände aussehen – so beschreibt Richter architects seinen Entwurf, bei dem der Jury-Vorsitzende den geringen Anteil an versiegelten Flächen hervorhob. Es sei der „poetischste der Entwürfe“, hieß es, die Verfasser seien sehr respektvoll mit dem Baumbestand auf dem Freibadgelände umgegangen. Während die Idee, das Schwimmerbecken im Hallenbad durch eine dreiseitige Verglasung quasi ins Grüne zu legen, gelobt wurde, kritisierten die Juroren den zu großzügigen Umgang mit der Fläche im Hallenbad. Hier müsse das Büro noch nacharbeiten, erläuterte Dr. Eckart Rosenberger.

Detailansichten (12,1 MB)

Der Entwurf des dritten Preisträgers (12 000 Euro)

„Als sehr schönen Entwurf, der gut in die Landschaft gesetzt ist“, wertete die Jury den Entwurf von Lehmann Architekten aus Offenburg. Auch die Abläufe im Bad seien gut organisiert. Es war die einzige Arbeit, bei der das Hallenbad nicht direkt an der Schwimmbad- oder Stadionstraße angesiedelt, sondern mehr in die Mitte gerückt wurde. Während die Umkleiden und Sanitäranlagen als kompakt und die Gastronomie für den Innen- und Außenbereich als gut angeordnet bewertet wurden, bemängelte die Jury die durchgängig sehr hohe Badehalle.

Die Anerkennungen (zweimal 5000 Euro)

Eine Anerkennung erhielten Sacker Architekten GmbH mit Henne Korn Landschaftsarchitekten PartGmbB (Bild oben), beide aus Freiburg, für ihren Entwurf mit einem zweigeschossigen, in drei Segmente gegliederten Baukörper und einer anders gestalteten Beckenanordnung, ebenso wie Rossmann + Partner Architekten mbH (Bild unten) mit helleckes landschaftsarchitektur, beide aus Karlsruhe. Hier wurde die Großzügigkeit der Hauptfassade ebenso hervorgehoben wie die Gestaltung der Badeplatte mit den Becken für das Freibad.

Wie geht es weiter?

Mit der Übergabe der Preise wurden die Preisträger eingeladen, ihre Entwürfe gemäß der vom Preisgericht benannten Optimierungsvorgaben weiterzuentwickeln. Danach werden die überarbeiteten Entwürfe anhand einer Punktematrix noch einmal bewertet. Der Entwurf, der gemäß der in der Auslobung festgelegten Zuschlagskriterien (Wettbewerbsergebnis, Weiterentwicklung, Wirtschaftlichkeit, Projektorganisation, Honorarangebot) die höchste Punktzahl erhält, wird dem Gemeinderat als zu beauftragender Entwurf vorgeschlagen. Anschließend muss dieser entscheiden, ob er den Entwurf umsetzen lassen möchte.

Das Kombi-Bad wird aus technischen Gründen und weil es kostengünstiger ist, in einem Bauabschnitt errichtet werden. Ursprünglich war vorgesehen gewesen, zunächst das Hallenbad zu bauen und in einem zweiten Bauabschnitt das Freibad zu sanieren.