Das Kombibad kommt
Das Kombibad kommt: Gemeinderat fasst einstimmigen Beschluss
Einstimmig hat der Gemeinderat am Mittwochabend (7. Dezember) beschlossen, Mittel für die Planung eines Kombibades auf dem Gelände des geschlossenen Kehler Freibades in den Doppelhaushalt der Stadt für 2023/2024 und den Wirtschaftsplan der Technischen Dienste Kehl (TDK) aufzunehmen. Damit macht sich das Gremium auf den Weg, das von der Projektgruppe Neubau Kombibad erarbeitete Raumprogramm umzusetzen – die meisten Einsparpläne fanden keine Fürsprecher.
Im Gegenteil: Auf Wunsch mehrerer Stadträte wurde der zweite Teil des Beschlussvorschlags so umformuliert, dass aus der als Beispiel für Einsparmöglichkeiten genannten Verringerung der Wasserfläche eine Optimierung der Wasserfläche wurde. Und so werden im Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt für 2023 Planungsmittel in Höhe von 500 000 Euro eingestellt und weitere 1,5 Millionen Euro für 2024. In die mittelfristige Finanzplanung der Stadt werden zusätzliche 6,5 Millionen Euro für den Bau des Bades aufgenommen, wie Max Fäßler vom Fachbereich Finanzen erläuterte. Diese insgesamt 8,5 Millionen Euro sind allerdings nur der Zuschuss, den die Stadt den TDK fürs Kombibad gibt. Den Differenzbetrag zu den voraussichtlichen Baukosten von 42 bis 45 Millionen Euro müssen die TDK über Kredite finanzieren.
Dem Beschluss voraus ging eine Präsentation von Stefan Studer (2,3 MB) vom Büro Kannewischer, der bereits den Architektenwettbewerb zum Kombibad 2019 für die Stadt begleitet hatte. Stefan Studer zeigte dabei auf, dass ein zeitversetzter Bau von Hallen- und Freibad kaum sinnvoll ist. Zum einen stellte er dar, dass Planung und Bau eines Hallenbades etwa genau so viel Zeit in Anspruch nehmen – nämlich fünf Jahre – wie die Errichtung eines Kombibades. Zum anderen verwies er auf das bei getrennter Bauweise mit zehnjährigem Realisierungszeitraum erhöhte Risiko weiterer Baukostensteigerungen. Als weiteren Nachteil führte er zudem die Einschränkungen an, die der Freibadbau für die Besucherinnen und Besucher im Hallenbad mit sich brächte.
Gemäß dem Auftrag, den Stefan Studer vom Gemeinderat Ende Oktober bekommen hatte, stellte er in seiner Präsentation auch Einsparmöglichkeiten dar. Die sah der Experte vor allem im Freibad, wo beispielsweise die Höhe des Sprungturms auf drei (statt bisher zehn) Meter begrenzt werden könnte und die Schwimmbecken eine rechteckige Form bekommen könnten. Damit ließen sich die Kosten fürs Freibad um etwa zehn Prozent senken. Während diese Vorschläge vorstellbar scheinen, gab es im Gemeinderat keine Sympathie für Einsparvorschläge im Hallenbadbereich: Weder das Schwimmerbecken noch das Nichtschwimmerbecken sollen verkleinert werden, vielmehr soll das von der Projektgruppe Neubau Kombibad erarbeitete Raumprogramm unverändert umgesetzt werden. Auch die Gastronomie im Hallenbad wollte niemand zur Disposition stellen.
Mitglieder der Bädergruppe verfolgten die Beratung im Zuschauerraum; ihr Sprecher Gerd Baumer hatte vor Beginn der Beratung Rederecht bekommen und den Gemeinderat in einem emotionalen Plädoyer für das Kombibad dazu aufgerufen, Mut zu beweisen und den Bau des Bades zu beschließen.